Geschichte und Rassestandard

Entstanden ist diese freundliche Großeselrasse im Südwesten Frankreichs, der Region um die Stadt „Poitiers“, bekannt als „Poitou“. Der Zeitpunkt ist heute nicht mehr sicher zu bestimmen. Man geht davon aus, dass es ca.  im 10. Jahrhundert gewesen sein muss. Auch die Herkunft dieser Rasse ist unklar. Sie könnte gemeinsam mit dem Zamorana Leone aus dem katalanischen Riesenesel entstanden sein, aber auch parallel dazu aus regionalen Rassen.

Seit 1884 existiert für die Zucht der Rasse Baudet du Poitou (BDP) ein einziges weltweit  geltendes Zuchtbuch, das im Poitou geführt wird.  

Für die Aufnahme von Eseln in das Stutbuch gibt es strenge Kriterien auch hinsichtlich der administrativen Vorgänge, die allein zu den erforderlichen  Staatspapieren führen. 

In jedem Fall müssen die Poitou Esel den offiziellen Standard erfüllen, der wie folgt beschrieben ist:

Großer langgezogener Kopf; große und sehr weit offene Ohren, von langen Haaren geziert. Kräftiger Hals; zurücktretender Widerrist; gerader langer Rücken; gut angesetztes Kreuzbein, leicht hervorstehende Hüftknochen; kurze Kruppe. 

Lange und bemuskelte Oberschenkel; gerader Bug; hervortretendes Brustbein; runde Rippenbögen; starke Gliedmaßen; sehr große Gelenke; breite und offene Hufe mit Behang.

Rötlich-braune Fellfarbe, manchmal leicht ins gelbliche neigend (fougère = farnbarben); um Maul, Nase und Augen silbrig grau mit einem rötlich-braunen Rand. 

Das Fell darf weder weiße Stichelhaare aufweisen, noch ein Schulterkreuz oder einen Aalstrich haben. 

Der Unterbauch und die Innenseiten der Oberschenkel sind hellgrau, ohne dabei in verwaschenes Weiß überzugehen.

Eselstuten haben ein breiteres Becken und eine breitere Kruppe als Hengste.

Mittlere Größe:

Hengste 1,40 m bis 1,50 m

Stuten 1,35 m bis 1,45 m

Nur Esel, die diesem einzigen offiziellen Standard entsprechen, werden in das  französische Stutbuch aufgenommen und nur diese Tiere dürfen Baudet du Poitou genannt werden. Alle anderen sind als Poitou-Kreuzungen zu bezeichnen.